Die AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. verleiht den Otto-von-Guericke-Preis einmal im Jahr für herausragende Leistungen im Rahmen der vorwettbewerblichen „Industriellen Gemeinschaftsforschung“ (IGF). Die IGF wird im Rahmen der AiF organisiert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit öffentlichen Mitteln gefördert.
Die Auszeichnung der Akustischen Kamera mit dem Otto-von-Guericke-Preis – der 2021 das 25 Jahr seines Bestehens begeht – bestärkte die GFaI, den eingeschlagenen Weg auf diesem Feld der FuE-Tätigkeit weiter zu gehen. Die „Akustische Kamera der GFaI – das Original“ ist eine echte Erfolgsgeschichte!
Die Akustische Kamera besteht aus einer Mikrofonanordnung (Mikrofon-Array), die das Schallfeld der Messszene erfasst. Eine integrierte optische Kamera zeichnet die korrespondierenden Fotos oder Videos auf. Mit einer speziellen Software werden aus den Daten akustische Karten errechnet und mit optischen Bildern überlagert. Die Orte der Schallentstehung können so klar bestimmt werden. Der konkrete Messaufbau variiert jeweils nach Einsatzweck und -umgebung. Die Akustische-Kamera-Familie umfasst mittlerweile ein Spektrum verschiedener Mikrofon-Arrays, vom Handheld-System „Mikado“ über Laborsysteme bis hin zu stationären Groß-Arrays mit über 800 Mikrofonen. Das System wird ständig weiterentwickelt. Beispielsweise wurde die optische Kamera im vergangenen Jahr um einen integrierten 3D-Scanner erweitert, der während des Messvorgangs ein 3D-Modell des Messobjektes erstellt. Die akustischen Karten können damit auf das 3D-Modell projiziert und noch anschaulicher dargestellt werden.
Lärmreduzierung, Sounddesign und Fehlererkennung sind die drei Hauptanwendungsgebiete für die Akustische Kamera. Wichtiger Anwender ist die Automotive-Industrie, Weitere Anwendungen ergeben sich bei der Lokalisierung von akustischen Störquellen in der Bau- und Umweltakustik, zur Bestimmung von Industrie- und Verkehrslärm und bei Schallmessungen an Maschinen und Anlagen.