Innovative Technik für mehr Lärmschutz

Akustische Kamera Ring 32

Akustische Kamera Ring 32

Zum „Tag gegen Lärm“ macht die GFaI auf die Akustische Kamera aufmerksam, die aus dem GFaI-Forschungsbereich der Signalverarbeitung stammt. Sie ortet störende Schallquellen und ermöglicht somit die schnelle und präzise Durchführung von Lärmminderungsmaßnahmen.

Lärm schränkt die Lebensqualität vieler Menschen erheblich ein. Eine hohe Belastung sorgt langfristig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen oder gar Hörverlust. Zum internationalen Aktionstag „Tag gegen Lärm“, am Mittwoch, den 26. April 2023, stellt die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e. V. (GFaI) ein wichtiges Instrument zur Lärmreduktion aus dem Forschungsbereich der Signalverarbeitung vor: Die Akustische Kamera. Das extrem leistungsstarke und innovative System detektiert die Quelle des Lärms und leistet somit einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele.

Die Akustische Kamera lokalisiert Schallquellen in Echtzeit und stellt das Ergebnis als Foto oder Video dar. Die Visualisierung ähnelt dabei der einer Wärmebildkamera. Pinke Verfärbungen markieren die lautesten Bereiche, blaue die leisesten. Mehrere Mikrofone erfassen den Schall Millimeter genau. So können zielgerichtet Fertigungsfehler oder störende Geräusche erkannt und effektive Lärmminderungsmaßnahmen eingeleitet werden. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern reduziert durch Lärm verursachte Gesundheitsschäden. Die Akustische-Kamera-Familie umfasst mittlerweile ein ganzes Spektrum an Schallkameras unterschiedlicher Geometrien und Größen: von der tragbaren Kamera wie das „Mikado“ bis hin zu stationären Großarrays mit über 800 Mikrofonen.

Besonders Automobilhersteller nutzen die Akustische Kamera, um Geräuschpegel von Fahrzeugen, aber auch einzelne Bauteile zu testen und mehr Schallschutz einzubauen. Ebenso spielt die Schallkamera eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Sounddesigns von Elektro- und Hybridfahrzeugen, um Fußgängern vor den fast geräuschlosen Automobilen zu schützen. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und erstrecken sich über die Ortung von Störquellen in der Bau- und Umweltakustik, von der Überprüfung zur Einhaltung von Schallgrenzwerten in Industrie- und Gewerbe bis hin zu Schallmessungen an Maschinen und Anlagen für mehr Arbeitsschutz.

Die „Agenda 2030“ wurde im September 2015 auf dem Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet. Regierungen, Wirtschaft und Wissenschaft haben sich mit insgesamt 17 globalen Zielen für eine bessere Zukunft verpflichtet. Eines der Ziele: Erhalt und Wiederherstellung der menschlichen Gesundheit, mit dem Unterziel der Reduktion von Lärm in den verschiedensten Bereichen.