Sichtbeton II - Bildgestützte Bewertungsverfahren für Sichtbetonoberflächen

Zielstellung des Projektes

  • Erarbeitung von objektivierten Verfahren, die eine zahlenmäßig umgesetzte Qualitätsbewertung von Kriterien für das Erscheinungsbild von Sichtbetonflächen zulassen
  • Erweiterungen hinsichtlich der Detektion von Luftporen in Bohrkernen oder der Volumenbestimmung von Poren
  • Entwicklung konformer Kriterien zu „Verbundforschung Sichtbeton“

Projektergebnisse

Die Forschungsarbeiten erbrachten Ergebnisse, die erlauben, die Bewertung von gefertigten Sichtbetonflächen insbesondere auch auf der Baustelle objektiviert durchzuführen. Diese Bewertung bezieht sich sowohl auf die Porenverteilungen wie auch Farb- und Texturerscheinungen. Die im Projekt erarbeiteten Varianten für Merkmalsbeschreibungen der zu beurteilenden Flächen ergaben im Vergleich mit der Einschätzung durch menschliche Bewerter, Betonfachleute und naive Betrachter, sehr hohe Korrelationswerte. Die Forschungsergebnisse konnten an einer Vielzahl von Labor- und Baustellenaufnahme der Forscher der kooperierenden „Verbundforschung Sichtbeton“ verifiziert und diskutiert werden. Die Resultate dienten der Weiterentwicklung des bestehenden „Merkblattes Sichtbeton“. Für die Porenverteilungsbewertung konnte ein Verfahren entwickelt werden, das die Vorgehensweise des Merkblattes erhält, nur eine unterteilte Notierung der Messungen erfordert. Dies gilt sowohl für die Handmessung wie auch für die automatisierte Vermessung. Für die Bewertung von Texturierungen wurde ein Vorschlag erarbeitet, der auf der Basis fotographischer Aufnahmen die Einordnung in vier Texturlassen zulässt. Grundlage sind Merkmalsbeschreibungen, die das ästhetische Erscheinungsbild, die bildliche Homogenität der Flächen in eine Bewertungszahl überführen. Bezugsrahmen für die Bewertungen sind sog. Graukeile aus Beton oder einem anderen Material in den Aufnahmen. Gleiches gilt für ein entwickeltes Verfahren zur Klassifizierung von Farbanteilen einer Sichtbetonfläche. Es wird durch die bildanalytischen Verfahren die Möglichkeit gegeben, in der Technologieentwicklung und der Bauausführung erzielte Ergebnisse objektiv zu bewerten. Es kann so ein häufig entstehendes Streitpotential zwischen Bauherren und Bauausführenden vermindert werden. In der Streitvermeidung liegt neben der Algorithmik ein innovativer Beitrag der Projektergebnisse.